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Die Nobelpreisträgerin Herta Müller verfasste "Der Mensch ist ein großer Fasan auf der Welt" 1986, ein Jahr bevor sie aus dem Rumänien des Diktators Ceauescu nach Deutschland ausreisen konnte. Der Titel spielt auf ein rumänisches Sprichwort an, in dem das Schicksal des Menschen mit der unbeholfenen Flugweise des Fasans verglichen wird. Müller erzählt in diesem Text über den Zwiespalt des Bleibens oder Fortgehens, der sich bleiern über das Dasein der Menschen legt. Im Zustand der Unbeweglichkeit und des Aushaltens wird Fremdheit zum existenziellen Gefühl. Viele Dorfbewohner wollen ausreisen, einige bleiben. Schikanen der Behörden und der Securitate sind an der Tagesordnung. Um an die notwendigen Papiere heranzukommen, müssen die Frauen sich mit Polizisten einlassen, die Ausreisewilligen müssen die Ernte abgeben. Wie das Leben nach der Ausreise wird, bleibt im Ungewissen. Der bekannte Schauspieler Matthias Brandt liest mit angenehmer Stimme, die es dem Hörer ermöglicht, die grotesk-verstörende und metaphernreiche Bildsprache Herta Müllers nachzuvollziehen.