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Zweigstelle: Hauptstelle	Standorte: Rel 318 S	Status: Verfügbar	Vorbestellungen: 0	Frist:

Bibel und Evolutionslehre galten lange als unvereinbar. Mit diesem Buch werden in einer nicht religiösen Lesart erstaunliche Parallelen dieser wie auch anderer Quellen der Menschheitsgeschichte in den Blick genommen. Ausgehend von der Überzeugung, dass die Bibel das Ergebnis vieler verschiedener Geschichten, Mythen und mündlicher Überlieferungen sei, die zum Teil bereits zu Zeiten der Entstehung des Alten Testaments uralt gewesen sind, werden anthropologische und sinnstiftende Aspekte in den Geschichten herausgearbeitet. Selbst die Entwicklung der Vorstellung von einem mächtigen, einzigen Gott nach einer bis dahin vermutlich von Geistern bewohnten animistischen Weltbetrachtung, wird als notwendige "Anpassungsleistung" erklärt. Nach einer stark von Vorschriften und Strafen bestimmten Ordnung des Zusammenlebens, kehrt das Neue Testament mit seiner Botschaft der Nächstenliebe schließlich zu den Anfängen der Menschen zurück: Die Lehre von Jesus nimmt die Gebote Gottes nicht zurück, sie mildert sie aber mit der Empfehlung zur Barmherzigkeit ab. Die beiden Autoren haben sich mit ihrem Buch einer großen Aufgabe gestellt und dafür eine erstaunlich leicht lesbare Sprache gefunden. Ihre bewusst nicht religiöse Deutung schließt religiös geprägte Zugänge zur Bibel keineswegs aus, bleibt es doch in jedem Fall eine Glaubensentscheidung der Lesenden, ob das Menschsein als eine "Erfahrungsgeschichte mit Gott" verstanden wird oder ohne eine Gottesvorstellung auskommt. Der symbolische Gehalt der in der Bibel überlieferten Menschheitsgeschichten steht dazu nicht im Widerspruch. Insofern kann das Buch einen wichtigen Beitrag zum Dialog zwischen gläubigen und nicht gläubigen Menschen leisten.